Archiv des Festivals 2002
Hier ist das Programm des Festivals 2002 archiviert.
German Amok
Eine Reise bis ans Ende der Nacht ... Der Sprachschöpfer Feridun Zaimoglu liest aus seinem neuen Roman „German Amok“. Er wirft darin böse Blicke auf den Zerfall menschlicher Authentizität. Mit spöttischem Furor geißelt der Ich-Erzähler, ein erfolgloser Künstler und begehrter Lustsklave, die Hohlheit eines Milieus, das sich auf Oberflächenreize spezialisiert hat. Zaimoglu schlägt in „German Amok“ einen neuen Ton an. Bildreich, wortmächtig und eindringlich lässt er eine abgründige Welt entstehen, deren Verfall nicht aufzuhalten ist. In drastischer Gnadenlosigkeit wird ihre Verkommenheit angeprangert und lustvoll wird sie der Verdammnis überantwortet.
Feridun Zaimoglu
Lesung: Feridun Zaimoglu; Moderation: Jens Jessen; Foto: Melanie Grande Feridun Zaimoglu, geboren 1964 im anatolischen Bolu, lebt seit mehr als 30 Jahren in Deutschland. Er studierte Kunst und Humanmedizin und arbeitet heute als Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist. Mit seinem ersten Buch „Kanak Sprak“ wurde er 1995 zum Kultautor. 1998 wurde ihm der Drehbuchpreis des Landes Schleswig-Holstein verliehen. Im September 2000 kam der Film „Kanak Attack“, die Verfilmung seines Buches „Abschaum“, in die Kinos. Nach der literarischen Vorlage von Zaimoglus „Koppstoff – Kanak Sprak vom Rande der Gesellschaft“ wurde die gleichnamige Textkollage unter der Regie von Neclâ Akgün beim 1. interkulturellen Festival eigenarten 2000 aufgeführt. Im März erhielt Feridun Zaimoglu den Friedrich-Hebbel-Preis 2002.
Bildreich, wortmächtig, eindringlich – in Kooperation mit dem Literaturhaus Hamburg
Literaturhaus e.V.